Innere Saboteure

Im letzten Beitrag ging es mir um äußere Grenzen. In diesem um innere und zwar um eine ganz besondere Form und Spezies – innere Saboteure.  Im Film “Hans mit scharfer Soße” wird die Protagonistin mit anatolischen Wurzeln in Beziehungsfragen zu deutschen Männern von einem ganzen Dorf beraten.  Ihre Familienmitglieder, Grosseltern, Onkel und Tanten aber auch Nachbarn und Durchreisende – alle reden mit und zwar meist unaufgefordert. Allerdings nicht am Küchentisch, direkt und persönlich, sondern als imaginäre Figuren und Stimmen in Ihrem Kopf. Wie aus dem Nichts tauchen sie auf, werden laut, diskutieren – oft hat die Hauptfigur große Mühe über das Gewirr und die Lautstärke noch ihre eigene Stimme zu hören, geschweige denn, die vielen anderen zu übertönen und ihrer Stimme zu folgen.

Kleine Typologie der Saboteure

Was in diesem Film so treffend wie unterhaltsam dargestellt wird, erleben viele Menschen aber nicht als amüsant, sondern als echtes Problem.  Vor allem dann, wenn es uns so vorkommt, als würden wir uns selber Steine in den Weg legen. Die meisten von uns kennen innere Stimmen oder Saboteure. Recht bekannt und gern genommen sind strenge Richter und Kritiker, unnachgiebige Antreiber, nicht zu überzeugende Schwarzseher, verängstigte Zweifler – Saboteure nehmen viele Formen an, nicht nur derart klar definierte Rollen. Manchmal handelt es sich um ganze Stämme oder Dörfer wie in der Komödie, alle reden ungebeten mit und zwar meist gerade dann, wenn wir sie so gar nicht gebrauchen können.

Vom Umgang mit Saboteuren

Es gibt einiges zu diesem Thema zu finden – fundierte psychologische Fachbücher, leichter zugängliche, praxisorientierte Arbeitsbücher, verkaufswirksame Videos mit vorab definierten Saboteur Typen uvm. Man unterscheidet Anzahl oder Bezeichnung der inneren Saboteure, alle kommen jedoch zu einem ähnlichen Schluss.  Wir können sie kennenlernen und wenn wir sie kennen, finden wir auch Wege Saboteure in ihre Schranken zu weisen.

Saboteure unter der Lupe

Im Coaching sind innere Saboteure ebenso ein Dauerbrenner. Wir scheinen sie alle in irgendeiner Form zu haben. Im 1:1 Setting eines persönlichen Coaching ist Raum und Zeit sie uns genauer anzusehen. Und das ist wichtig, denn sie sind so unterschiedlich und wandelbar wie wir Menschen und es gibt gute Gründe dafür, dass genau Ihre Stimmen in Ihnen laut sind.  Diese Gründe zu kennen und zu würdigen ist ein erster Schritt weg von einer reinen Modell Spielerei mit multiple choice Saboteuren eins bis fünf (und welcher passt jetzt wirklich?). Schluss mit einer resignierten Selbst-Bewertung und hin zum mutigen und für Sie stimmigen, tiefen Selbst-Verständnis. Für eine wirksame Veränderung ist es nötig umfassend zu blicken. Möglich, dass sich Saboteur Typen wiederholen und für ein Gruppenseminar auch vereinfachen lassen, so richtig wirksam wird eine Verhaltensveränderung oder Vorgehensweise erst, wenn diese massgeschneidert wird – und zwar auf Sie. Genau das ist der Grund weshalb ich sehr viele Methoden und Modelle kenne und doch immer wieder ganz individuell mit meinen Klienten arbeite.

Interview mit einem Saboteur

Kennen Sie Ihre inneren Saboteure? Woran hindern Sie diese? Wie steht’s um Ihre Beziehung zu Ihren Saboteuren? Es ist lohnend sich mit ihnen zu beschäftigen, was bzw. wen wir kennen, verliert seine Macht. Neben meinem theoretischen Wisschensschatz, habe ich viele und vielseitigste Saboteure meiner Klienten kennenlernen dürfen und an eben so vielen wirksamen Umgangsformen mit Ihnen gearbeitet. Gerne begleite ich auch Sie dabei.

Photo by Georg Eiermann on Unsplash

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